Strafdeportationen oder Präventive Zwangsumsiedlungen?

(Christopher Forst)

Unter Stalin wurde 1944 in nur acht Tagen fast die gesamte tschetschenische und inguschische Bevölkerung deportiert[1] Der überwiegende Teil derer, die sich auf den Listen befanden, wurde sogar an einem einzigen Tag, dem 23. Februar 1944, in Viehwaggons nach Zentralasien verschleppt.[2] Es war nicht erlaubt, mehr als 20 Kilo Gepäck mit auf die Reise zu nehmen und zum Packen blieb in der Regel nur sehr wenig Zeit.[3] Trotz starker Sicherheitsvorkehrungen kam es zu bewaffnetem Widerstand und Verzögerungen.[4]

In dieser Arbeit wird untersucht, ob es sich hierbei „Strafdeportationen“ gehandelt haben könnte, oder ob der Terminus „Präventive Zwangsumsiedlungen“ zutreffender ist. Hierzu werden Hintergründe der Deportationen aufgezeigt und kontextbezogen analysiert.

Hausarbeit Deportationen by FES_OstIA

 


[1] vgl. Gammer, Moshe: The Lone Wolf, S. 166.

[2] vgl. Politkowskaja, Anna: Tschetschenien – Die Wahrheit über den Krieg, Frankfurt am Main 2008, S. 311.

[3] vgl. Gammer, Moshe: The Lone Wolf, S. 167-168.

[4] vgl. Brandes, Detlef / Sundhaussen, Holm/ Troebst, Stefan (Hrsg.): Lexikon der Vertreibungen – Deportation, Zwangsaussiedlung und ethnische Säuberung im Europa des 20. Jahrhunderts, Wien u. a. 2010, S. 655 sowie Zülch, Tillmann: Einmischung erwünscht – Der Tschetschenienkrieg geht alle an (Pogrom – Zeitschrift für bedrohte Völker, Bd. 26, Nr. 181, Feb. / März 1995),  S.40.

Stalinismus im Baltikum. Russische und estnische Perspektiven.

Vortrag und Diskussion mit David Feest (Göttingen) und Elena Zubkova (Moskau)

Termin:
30.11.2011 / 18:00 Uhr

Veranstalter:
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Lehrstuhl Geschichte Osteuropas der Humboldt-Universität zu Berlin

Kurzbeschreibung
David Feest und Elena Zubkova diskutieren über den Stalinismus im Baltikum. Die singuläre Erfahrung der zweifachen stalinistischen Herrschaftsimplementierung in den baltischen Staaten spielt ebenso eine Rolle, wie die umkämpfte Erinnerung an diese Zeit.
Der Vortrag findet im Rahmen der Reihe »Stalinistischer Terror in der Sowjetunion und in Osteuropa: Neue Forschungen zu Tätern – Opfern – Folgen. Vorträge und Diskussion« statt.

Veranstaltungsanschrift:
Kronenstr. 5
10117 Berlin

Kontakt
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Kronenstraße 5
10117 Berlin
Tel.: 030-319895-0
Fax.: 030-319895-210
buero@stiftung-aufarbeitung.de
www.stiftung-aufarbeitung.de

 

Quelle