Ist Kosovo vergleichbar mit Abchasien? Welche wirtschaftlichen Interessen stehen hinter der russischen Kosovopolitik? Diese Fragen beantwortert Christopher Forst in seinem Beitrag.
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Ist Kosovo vergleichbar mit Abchasien? Welche wirtschaftlichen Interessen stehen hinter der russischen Kosovopolitik? Diese Fragen beantwortert Christopher Forst in seinem Beitrag.
(Ruben Werchan)
Russland ist das korrupteste Land seiner Art. Gemeint ist damit, dass es kein anderes Land mit einer vergleichbaren Wirtschaftsleistung und globaler politischer und ökonomischer Bedeutung gibt, welches ein ähnlich hohes Maß an Korruption ausweist wie Russland. In der vorliegenden Arbeit werden die Ursachen und Konsequenzen für die Korruption in der Russischen Föderation mit Hilfe wirtschaftswissenschaftlicher Theorien untersucht.
Die Hausarbeit entstand im Rahmen eines Masterseminars an der Christian-Alberchts-Universität zu Kiel.
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(Christopher Forst)
„Er ist vor 2 Jahren an Krebs gestorben. Er war noch jung. So wie sie. Alles wegen Tschernobyl. Jetzt erst wird das alles klar.“Diese Auskunft, die ein türkischer Tankwart in der Anfangssequenz des Films „Auf der anderen Seite“ von Fatih Akın dem Hauptdarsteller über den Sänger Kazim Koyuncu erteilt, zeigt, welche bedeutsame Rolle Tschernobyl im Bewusstsein der Menschen bis heute einnimmt. Die Wirkung Tschernobyls auf das Grüne Bewusstsein in Osteuropa ist Thema der Arbeit.
(Ruben Werchan)
In seiner Bachelorarbeit untersucht Ruben Werchan, wie sich staatliche Einnahmen aus Rohstoffförderung und Rohstoffexport auf Ausgestaltung und Finanzierung von Wohlfahrtssystemen auswirken können. Er tut dies, indem er die sehr unterschiedlichen Systeme in Norwegen und der Russischen Föderation gegenüber stellt. Beides sind Staaten, deren Haushalt zu einem großen Teil durch den Export fossiler Brennstoffe finanziert wird, deren Wohlfahrtssysteme jedoch unterschiedlich ausgeprägt sind.
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(Hanne Schneider)
In diesen Tagen veröffentlichte der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) die Ausschreibungen für die Sommerschulen im go east Programm 2013. Ein kleiner Rückblick auf eine Sommerschule in Vlora (Albanien) soll einigen von Euch Lust auf eine Abwechslung im Sommer machen.
Albanien, dieses Land kennen die meisten Balkanreisenden nur als weißen Fleck auf der Landkarte, ist es doch vergleichsweise abgeschnitten von den Nachbarländern. Dies liegt unter anderem an der langen Zeit verschlossener Diktatur in der selbst die Beziehung zu Jugoslawien stark eingeschränkt war, andererseits ist Albanien geographisch durch Gebirge bis heute abgegrenzt. Aber Albanien hat sich in den letzten zwanzig Jahren rasant zu einer Demokratie entwickelt, wenngleich es mit typischen Transformationsproblemen zu kämpfen hat.
Die erste DAAD-geförderte und –organisierte Sommerschule widmete sich genau diesem Thema: „Land im Wandel – Gelebte Landeskunde in einem Transformationsland“. Das Kursprogramm war sehr abwechslungsreich und erstrecke sich von der geographischen über die politische bis hin zur literarischen Betrachtung Albaniens. Betreut und geleitet wurde unsere Sommerschule durch Jürgen Röhling (DAAD-Lektor an der Universität Tirana) sowie seine Assistentin Jonida Peeza, die mit Enthusiasmus und Motivation eine wirklich gelungene Sommerschule auf die Beine stellten. Die angekündigte Mischung von deutschen und albanischen Studierenden konnte leider nicht wie geplant stattfinden, da die Tiraner Universität ihre Prüfungen spontan verschob – auch das war allerdings „erlebte Landeskunde Es blieb eine Gruppe mit 15 motivierten deutschen Studierenden.
Die ersten zehn Tage verbrachten wir in Vlora, an der Südküste Albaniens. Von dort starteten einige Exkursionen in verschiedene Ort und Ausgrabungsstätten. Die letzten Tage verbrachten wir in der Hauptstadt Tirana im Landesinnern. Junge, motivierte Dozierende verpackten selbst theoretische Themen anschaulich. Schön war es, dass wir etwa mit einem Bundesrichter sprechen konnten und auch unangenehme Themen der albanischen Kultur wie etwa die Blutrache nicht ausgespart wurden. Auch ein Planspiel zum politischen System wurde erprobt.
Albanien begegnete mir als ein Land voller Gegensätze: Neben vielen Großstadtphänomenen in Tirana sieht man in Busfahrten über das Land viele ärmliche Dörfer, die Strom- und Wasserversorgung funktioniert auch in den Städten oft nur stundenweise. Albanien als Agrarland schafft es noch nicht, seine Bevölkerung zu ernähren und muss Lebensmittel importieren. Der Diktator Enver Hoxha soll möglichst schnell vergessen werden, aber eine Aufarbeitung durch die gesamte Gesellschaft findet nur teilweise statt. Überall erinnern Betonbunker an die Hoxha-Zeit, in Tirana schießen daneben neue Bürokomplexe in den Himmel. Die wunderschöne, unberührte Natur weicht neuen Tourismusanlagen.Weiterhin ist die Balance zwischen Privatisierung und Erhalt staatlichen Einflusses eine Herausforderung, für welche das kleine Land noch keine Erfahrung besitzt. Und die Korruption, ja, die ist wirklich sehr hoch; Mittel zur Bekämpfung versuchen Justiz und Politik zu finden. Statt Resignation, findet man in Albanien sehr viele EU-Befürworter, trotz Finanzkrise. Insgesamt also ein Land im Umbruch, das schnell fasziniert.
Lust auf Albanien bekommen? Der DAAD fördert auch die 2. Sommerschule in diesem Jahr, die ich jedem/r ans Herz legen kann.