„Eine erinnerungskulturelle Zerreißprobe: Wie das Ukrainische Institut für Nationale Erinnerung ein neues nationalukrainisches Narrativ konstruiert“ von Christian Hörbelt

Christian Hörbelt studierte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) im Master European Studies mit dem Schwerpunkt Osteuropa. Er ist Mitglied des AK Osteuropa der Friedrich-Ebert-Stiftung und hat für die Ukraine Analysen (Nr. 193 vom 13.12.2017) eine Zusammenfassung seiner spannenden Abschlussarbeit verfasst, auf die wir hier gerne hinweisen.

Der Text setzt sich mit der Konstruktion eines nationalukrainischen Narrativ seitens des Ukrainischen Instituts für Nationale Erinnerung auseinander. Was das für den Dialog mit Russland und den post-sowjetischen Republiken bedeutet, könnt ihr hier (auf den Seiten 11 bis 15) nachlesen.

Gibt es einen „hybriden Krieg“? Zu den sicherheitspolitischen Implikationen aus der inflationären Verwendung des Begriffs seit dem Ausbruch der Ukraine-Krise. Eine Hausarbeit von Elen Budinova

Einleitung: Die Krim-Annexion im März 2013 und die darauffolgende Unterstützung prorussischer separatistischer Kräfte in den östlichen ukrainischen Verwaltungsbezirken Donezk und Luhansk seitens Russlands haben zu einem krisenhaften Zustand der Ukraine geführt. Ferner lässt sich seit dem Ausbruch der Krise ein quantitativer Anstieg der wissenschaftlichen, militärstrategischen und journalistischen Auseinandersetzung mit dem Thema „hybrider Krieg“ beobachten. Der Begriff zeichnet sich durch eine gefährliche Schattenhaftigkeit aus, die die Verwischung der Grenzen zwischen Krieg und Frieden impliziert (vgl. Schmid 2016: 115). Diese unscharfen Trennlinien manifestieren sich in einer dynamischen und kreativ synchronisierten Mischformel aus vielfältigen Arten der Kriegsführung, wobei traditionell als nicht-militärisch begriffene Methoden zum Ziel der Destabilisierung von der gegnerischen Partei einen hohen Stellenwert einnehmen (vgl. Hoffman 2007: 14).

Hybridität ist heutzutage zu einem Schlagwort geworden, das als eine Diagnose von den neusten sicherheitspolitischen Herausforderungen im Zentrum der Debatte um den Formenwandel der Kriegsführung im 21. Jahrhundert platziert wird. Im gleichen Atemzug wird das russische Vorgehen während der andauernden Ukraine-Krise als Leitbild der Implementierung einer „hybriden“ Strategie im öffentlichen Diskurs der NATO-Staaten präsentiert. Dabei wird Kremls Strategie mit sowohl verdeckter militärischer Involvierung als auch der Verbreitung von Desinformationen zum Zweck der Meinungsmanipulation in Verbindung gebracht. Die militärischen, zuerst auf der Krim und dann auch im Osten der Ukraine stationierten Kräfte ohne Hoheitsabzeichen- die nach der Farbe ihrer Uniform ironisch genannten „grünen Männchen“ (vgl. Giegerich 2016: 65) – sowie die im Internet operierende Propagandamaschinerie des Kremls, nämlich „Putins Troll-Armee“, dienen als Versinnbildlichung der russischen Taktik. Auf dem ersten Blick scheint die Subsumierung russischer Aktionen unter dem analytischen Rahmen des Konzepts vom „hybriden Krieg“ eine logische Interpretation zu sein. Sie hat auch zu einer Kettenreaktion der Verabschiedung von neuen strategischen Entwürfen in den Nordatlantikpakt Organisation (NATO)-Kreisen zum Zweck der zeitnahen Implementierung von Gegenmaßnahmen beigetragen (vgl. ebd.). Im Gegensatz dazu wird der Westen als ein „hybrider“ Akteur, der Länder mit Hilfe von Regimestürzen destabilisiert, in Russland betrachtet (vgl. Gerassimow 2017).

Das exponentielle Wachstum der Anzahl an Publikationen rund um das Thema „hybrider Krieg“ bedeutet aber nicht unzweifelhaft, dass die Qualität der darin ausgeführten Analysen auf so einem hohen Niveau ist wie ihre Quantität. Zu den Hauptaufgaben einer kritischen  Wissenschaft zählt, im menschlichen Verstand etablierte Konstrukte näher zu untersuchen und ferner sie auch zu hinterfragen, damit keine irreführenden Schlussfolgerungen gezogen werden, die potentielle negative Konsequenzen hervorrufen könnten. Von dieser Überzeugung ausgehend, fällt der Forschungsfokus in der vorliegenden Arbeit auf die kritische Diskursanalyse des verbreiteten Gebrauchs vom Begriff „des hybriden Krieges“ seit dem Ausbruch der Ukraine-Krise und der daraus folgenden Implikationen für die Rekonstruierung von Legitimationswegen, die sicherheitspolitische Maßnahmen rechtfertigen. Die Untersuchung erfolgt in drei Schritten, die auf die Beantwortung der folgenden Forschungsfrage konzentriert ist:

Warum ist es (un)angemessen, den Begriff „des hybriden Krieges“ in sicherheitspolitischen Debatten aufzunehmen?

In Anbetracht des Forschungsvorhabens werden nicht nur durchgängige Interpretationen von Vertretern des Konzepts, sondern auch kritische Analysen als Literaturquellen benutzt. Sowohl Beiträge von Militärstrategen als auch von Analytikern in Bereichen der politischen Beratung, Vermittlung und Forschung kommen infrage, damit eine Skizzierung der sicherheitspolitischen Diskursen in NATO-Staaten und in Russland ermöglicht wird und entgegengesetzte Positionen bezüglich der Forschungsfrage gegenübergestellt werden.

Im Kapitel 2. wird die Genese vom Begriff des „hybriden Krieges” verfolgt. Dabei werden sicherheitspolitische Herausforderungen im 21. Jahrhundert thematisiert. Parallel dazu erfolgt eine grobe Darstellung der Charakteristiken von einigen Kriegsführungsformen, die in der Definition „des hybriden Krieges“ auch präsent sind, sowie eine kurze Vorstellung von thematisch verwandten Konzepten, die sich auch zu der Erforschung eines aktuellen Kriegswandels bekennen. Danach werden Kernaussagen aus der Definition vom „hybriden Krieg“ dargestellt und ferner im Unterkapitel 2.3. kritisch im Hinblick auf ihre Implikationen für die internationale Sicherheit betrachtet.

Nach dem theoretischen Überblick erfolgt die empirische Untersuchung der Debatten in NATO sowie in Russland mit Rücksicht auf die Adoption vom Begriff „des hybriden Krieges“ in entscheidungspolitischen und militärstrategischen Prozessen. Dadurch wird sich feststellen, wie das theoretische Konzept an empirisch untersuchende Legitimationsnarrative zum Zweck der Adoption von sicherheitspolitischen Reformen und neuen Militärstrategien nach dem Ausbruch der Ukraine-Krise angepasst wird. Im Unterkapitel 3.3. wird eine alternative Sichtweise angeboten, die die aufgestellten Thesen sowohl im westlichen als auch im russischen Diskurskontext zu widerlegen in der Lage ist und die Angemessenheit der bereits verabschiedeten sowie zukünftig geplanten sicherheitspolitischen Maßnahmen in NATO-Ländern und in Russland kritisch evaluiert.

Der darauffolgende analytische Teil beschäftigt sich mit der Ausführung der Ergebnisse aus den oben dargestellten Untersuchungslinien. Es geht um die Bestimmung der Kapazität vom Konzept „des hybriden Krieges“ zur Erklärung der Konfliktdynamiken in der Ukraine sowie um kritische Schlussbemerkungen im Zusammenhang mit einigen im Laufe der Diskursen- Analyse identifizierten Problemstellungen aufgrund der unbedachten Begriffsverwendung.

Weiterlesen: Elen Budinova_Gibt es den hybriden Krieg?

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Why Russia said ‘Good Bye’ to Ukraine

(Christian Hörbelt)

The Russian attack, the annexation of the Crimea is the Russian way to say `good bye` to Ukraine. After the Maidan protest in 2014 the Russian government understood: Those people, the Ukrainian people, are not any more controllable – they left the Russian way of living. It is true. Ukrainians had two so-called revolutions: The Orange one in 2004 did not bring the change the people wished for. However, the Russian government was able to install one of them instead, Janukowitsch. He empowered his family members and built up a harsh clan structure, based on corruption and feudalism. The Ukrainians rebelled again against the political elite, but this time in such a brutal and long-winded way that the former president Janukowitsch had to flee from them. Russia just used the moment of destabilization of Ukraine to conquer Crimea – it was the Russian window of opportunity, and the professional way of annexing the region showed that it was probably planned well in advance. Contrasting to the hybrid war in the east, Russia just wanted to weaken the Ukrainian state, mobilizing his own people against Ukrainians, to stay behind Janukowitsch and his regime. It is crazy: But the plan of Putin worked. Even the sanctions from the EU and USA are not bringing the wishful change. The promised effect that it would put some pressure on the Putin regime backfired: More and more Russians are staying behind Putin and his followers. Putin is playing like a chess player. Even though the loss of Ukraine is as painful as to lose the Queen figure, he managed to get the most benefits from this situation. And it should be noted: Russian foreign politics are always interim politics too. The Putin Regime uses the foreign affairs to actively promote their own goals within Russia.

His benefits of the Ukrainian crises are:

  • Annexation of Crimea.
  • Strengthening his regime within Russia.
  • Strengthening his position as “no alternative to this guy”.
  • Weaken European Integration process.
  • Controlling “frozen conflict”, which means influence in Ukraine.
  • Re-installing a somewhat global role in international relations.

To sum up: The Putin Regime is making profit, but not to the Russian people or the state. However, what Russia did to Ukraine was a weird and painful good bye kiss. The Putin Regime understood quite clearly, that the Ukrainians are not one of them anymore, of the closed society, of the enslaved society. The Ukrainian people are not under Russian influence anymore – they lost it with the insane Janukowitsch. At least, it was just a question of time. The influence of western society, the wish to change and the uprising Ukrainian identity was like a shot in the neck for the Russian cultural dominance in this region. Russia said good bye, took the prestige fillet Crimea and hurt the country, so that the EU and the USA have to pay a high price for a free Ukraine.

Russia is a closed society

I had the chance to talk with politicians, activists and of course normal people. To safeguard my sources of information I will use no names, only titles – unfortunately, the situation in Russia gives me no other option. He who is against the mainstream is against Russia. He who is against Putin is against Russia. He who is against the political decisions is against Russia. The answers you get are totally weird when you ask the people about Putin and his regime. Here is a typical conversation:

I: “Do you like Putin?”

Russian: “Yes, he is making us strong! We are surrounded by the NATO, the USA wants to weaken us. It is good that he brought back Crimea. He takes care that we get a good life.”

I: “But he is stealing your oil, gas and everything. He is not fighting against corruption. Where does he make you stronger? Is your income raising?”

Russian: “Ok, maybe he is not perfect. But it was always like this. What should we change? Putin is nowadays the best option of the worst.”

I: “So, your life is not better. You have no legal safety, the police is doing what it wants. The health system is smashed. Where are you strong?”

Russian: “I know, here are many problems. But Putin is making us stronger. He is not the only solution to all the world’s problems. We are strong again.”

I: “But you are not strong! Where is your individual wish to have a better life?”

It continues something like this: next to Putin there is no alternative. But no Russian put a question mark why there is no other option.

The Professor and the Opposition: They call him Liberast

I talked with a professor from the Federal Ural University. He is teaching Journalism history and has a real critical point of view about many Russian politics: “I am telling my students: Do not work in this media business. There is no way to work as a free journalist.” He remembers the murdered journalists like Anna Politkowskaja or the most popular politician of the opposition Boris Nemzow. The list of those who died in mysterious circumstances is long. Most of the cases where never solved. The German NGO “Reporter ohne Grenzen” puts Russia at 152 of 180, in the free press ranking. “There is no environment for critical thinkers. The government silenced them, puts such a pressure that they stop to work, flee out of the country or in the worst cases kills them.” The professor has his life in danger, because he is a public person. He is writing statements in Nowaja Gazeta and other media, holding speeches against the regime and – most dangerous – says what he thinks in public life. “Strangers are blaming me in the internet and in public as “Liberast”.” Liberast – it is a fantasy word, a mix from the Russian word Liberal and Pederast. People are blamed as liberast when they are promoting European values – or when they are against the Russian Regime, against Russian decisions and thus against the Russian people. Also it is a mix of homophobia (pederast are handled as gays) and nationalism in a pro authoritarian system with “clear values” against “universal values and human rights”.

Opposition activity can destroy lives

Also for people who are active in politics, even locally, living is dangerous. One of them is active since the 1990s and he says that the pressure was never so high like nowadays. “I lost already three jobs because of my political activities. Me and my party members want to give another option”, the opposition-politician says. He was a former manager in a big company, but had to leave the company after the state controller found some particular mismatches, which did not existed: “My boss tried to hold me, but the pressure increased from month to month. So, he asked me to leave”, and he had to find another job. “But also when we are having meetings, the police comes and gives us random fines.” So, when they had a meeting, inside of a building, a stranger crossed a red traffic light near the place, the police blame the meeting organization for this, saying the organizer has to keep order – he had to pay 20.000 Rubles, or go to court, to a hearing he can only lose. “It costs not only a lot of money, it can also bring someone into prison if you have some fines. They do not kill us directly, but they try to destroy us slowly.” The opposition-politician looks in my eyes and I caught a moment of fear, but the next moment he adds: “But no, I have to fight. I have now enough financial freedom because of the flats I own. I have to do it for my kids, the next generation”, and then he had to go, to another political meeting.

Shall they swim against or with the current?

Also for people who are not living in a mainstream way, as for example a lesbian group in St. Petersburg, their way of living is more and more restricted, especially after the “law against homosexual propaganda”. “If we are kissing in public, behaving like a couple, people not only look at us: they attack us with words I do not want to repeat”, one of them says, with short blond hair. “But we do not care. Nobody needs to tell us how to live, how to behave.” But they have to nod when I asked if the pressure rose since the Ukraine conflict. “Yep, we have more and more fear to be victims of some crazy guys.” However, the situation seems to be not as cruel as to feeling that someone would kill them, but more like this: He who is not marching with the mass is trampled by it. An example named Gulag Perm-36 can be used. It is located just one hour away of the city Perm. The museum was for a long time managed by the organization Memorandum, one of the last bastille of a free Russian civil society. The Russian state made so many harsh measures against the museum and its managers that they had to give up. Nowadays it’s the state managing this special museum. It is the last standing Gulag, open for the public. Perm-36 was a part of the then preferred terror system, which chose randomly who would be chopped up. Such a gulag system was established under Lenin, used by Stalin for his so-called “industrialization” or in another words to be used as slavery camps. Stalin also created the myth, that without those gulags the war had not been won. In the Soviet Union till the late 1980s there was still slavery in the normal prisons for the wood industry. However in Russia, there was never something like a critical review of the history like the Germans did. Memorandum tried to show to normal people the real face of the gulag system, that it destroyed life, that is was a tool of the authoritarian rulers, that Stalin was a bad man. Nowadays, the state is retelling the history: No, this gulag system was really useful, it contributed to the victory – the positive is higher than the negative.

Russians want to empower themselves: Minorities are again in danger

“There is a brain drain. So many young and intelligent people are fleeing out of Russia”, claims the professor, showing some statistics. And the brain drain is real: Not only are intellectuals leaving the country, but also more and more “businessmen”. “Russia gives no space for a safe law process or a legal frame. There is no judicial safety”, says one young lawyer of tatarian origin from Kazan. He works mostly with cases between companies, where the corruption scale is not that high, but still present. “If you want something, you can buy it always. It depends on your pocket. Especially in private law. It is a mess”, he says and adds, that the situation became worse and worse. The climate is not pro-investments. Also before the sanctions where enforced, the investment climate was declining. “Russia is not a free country”, the lawyer says and stresses that this is especially for all of those, who are not pure Russians. “I am a Tatar. But I am also a Russian. But I look like a pure Tartar. I am practicing my Muslim tradition and religion.”

No democracy without democrats?

Russia is on a wrong path. Putin is not making Russia stronger. He weakens the nation, every day by putting journalists in prison and by not fighting corruption. He is fighting against democracy. The Russian people can be democrats. There were also democratic movements before the Revolution of 1917 started, but were brutally smashed by Lenin and his so-called comrades. The history of Russia would have been totally different if Lenin never came to power. But Russia is now for more than four generations in a soviet system, and before that it was only a feudalistic society. The Russian people haven’t yet have a clear chance to live the European values and to live like Europeans. For me they are Europeans, but without the possibilities to live like the “western” people do. But there are many challenges. Starting with the education of the people, which it’s still like didactic teaching without free thinking. Secondly, the countryside is not connected to the rest of the world, internet is missing as well as structural order. Thirdly, corruption and the missing rule of law is the biggest challenge for society. There are many other fields, like the environmental policy or health care system – maybe Putin makes the state itself stronger, but on the cost of the people.

The Ukrainian case shows: If the Ukrainian people are successful, there can be a working democracy, with active people, engaged people and democratic people – this would be the biggest threat for the Putin Regime. Now he can keep society together with pressure, fear, propaganda of a “successful” foreign policy and a bit of terror. But for how long? There have been various small protests. He can put people in prison, forbid them to speak in public and weaken their organization – but the minds are free. Still, there is a possibility to change in Russia. It is only a matter of time. That’s why Europe has to help Ukraine to become a free European State. If Ukraine can make it – why not Russia? I believe in the Russian people.

 

[Die Verantworlichkeit für die Inhalte des Artikels liegt bei dem Autor. Die auf den gelinkten Seiten wiedergegebenen Meinungsäußerungen und/oder Tatsachenbehauptungen liegen in der alleinigen Verantwortung der jeweiligen Autorin oder des jeweiligen Autors und spiegeln nicht die Meinung des stipendiatischen Arbeitskrieses Osteuropa der FES wider.]

Sammelband „Ukraine. Krisen. Perspektiven. Interdisziplinäre Betrachtungen eines Landes im Umbruch“ erschienen!

(Galyna Spodarets)

Ende Mai 2014 unternahm der AK Osteuropa eine Informationsreise in die Ukraine. Die Eindrücke von der Reise nach Kiew und Lwiw waren Anlass, sich näher mit den Hintergründen des aktuellen Konflikts, aber auch mit dem Land an sich auseinanderzusetzen.

Mitglieder des AK Osteuropa bei der EU-Delegation in Kiew Mai 2014
Mitglieder des AK Osteuropa bei der EU-Delegation in Kiew Mai 2014

Auf einem AutorInnen-Workshop im Oktober 2014 kristallisierte sich der übergreifende Begriff der ,Krise‘ heraus, der eine thematische Vielfalt von der aktuellen ,Ukraine-Krise‘ bis hin zu individuellen Krisenverständnissen abdecken sollte. Entstanden ist eine Sammlung von Beiträgen, die von völkerrechtlichen Überlegungen zur sog. ‚Krim-Krise‘ über soziologische Betrachtungen zum Wandel politischer Einstellungen in der Ukraine bis hin zu Analysen von Krisenmigration und literarischen Selbstdarstellungen reicht.

TeilnehmerInnen des AutorInnen-Workshops Oktober 2014
TeilnehmerInnen des AutorInnen-Workshops in Bonn       Oktober 2014

Was zeichnet diesen Sammelband aus?

  1. Die Ukraine selbst und ihre (innen-/außen-)politischen, rechtlichen, gesellschaftlichen und identitätsspezifischen Probleme stehen im Vordergrund der Analysen. Die Distanzierung vom ‚geopolitischen Fatalismus‘ und Hinwendung zu bisher unterbeleuchteten Ukraine-bezogenen Themen gibt dem Leser einen holistischen Überblick über die vielfältigen Krisen eines Landes im Umbruch.
  2. Dank der interdisziplinären Herangehensweise und theoretischen Vielfalt leistet dieser Sammelband einen mehrdimensionalen Beitrag zum Verständnis der komplexen gesellschaftspolitischen Zusammenhänge in der Ukraine.
  3. Die individuelle Definition des Analysegegenstandes (‚Krise‘) erlaubt nicht nur eine auf die aktuellen Umbrüche beschränkte Analyse, sondern auch die Identifikation und Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen Ereignissen im Jahr 2014 und bereits bestehenden Krisen.
  4. Gerade wegen der sich überschlagenden Ereignisse hatten die AutorInnen die Absicht, sich nicht auf eine kommentierende, journalistische oder politikberatende, also rein anlassbezogene Herangehensweise zu beschränken, sondern vielmehr wissenschaftliche Hintergrundanalysen vorzustellen.
  5. Durch die Zusammenarbeit mit etablierten WissenschaftlerInnen und akademischem Nachwuchs (Studierende, Promovierende) hat dieser Sammelband durch die Synergie von verschiedenen Perspektiven profitiert.
Umschlag des Sammelbandes „Ukraine. Krisen. Perspektiven. Interdisziplinäre Betrachtungen eines Landes im Umbruch“
Umschlag des Sammelbandes „Ukraine. Krisen. Perspektiven. Interdisziplinäre Betrachtungen eines Landes im Umbruch“

Wir danken dem AK Osteuropa, dem Organisationsteam der Auslandsreise, den Referenten des Workshops, den AutorInnen des Sammelbandes und den HerausgeberInnen der Impulse-Reihe für die tatkräftige Unterstützung.

Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn dieser Sammelband auf euer Interesse stößt und euch bei der Auseinandersetzung mit dem brennenden Thema weiterhilft. Die bibliographischen Angaben findet ihr unter folgendem Link:

http://www.wvberlin.com/programm/shop/einzelansicht/aktuell/ukraine-krisen-perspektiven/8a2a124d54f0d7aa64dfcded09083fb6/

 

Gespräch mit Dr. Sereda, Center for Urban History and East Central Europe

Gespräch mit Dr. Viktoria Sereda (Center for Urban History and East Central Europe), am 30. Mai 2014 in Lwiw

(Galyna Spodarets)

Am 30. Mai 2014 fand in den Räumlichkeiten der Katholischen Universität Lwiw das Treffen der AK-Osteuropa Delegation mit Dr. Viktoria Sereda zum Thema „Die Ukraine der Regionen“ statt. In einer spannenden Präsentation wurden den osteuropainteressierten StipendiatInnen der FES die Ergebnisse eines Projektes zur transkulturellen und interdisziplinären Konzeptualisierung der Ukraine vorgestellt. Die Hauptidee dieses Projekts war, auf die ukrainischen Regionen und dessen Bewohner nicht aus der stereotypischen Unterteilung zu schauen, sondern die quantitativen und qualitativen Daten aus jedem Verwaltungsbezirk (Ukrainisch „Oblast“) des Landes zu sammeln und zu vergleichen. Somit wurden uns die regionalen Gemeinsamkeiten und Differenzen zu den Fragen der ukrainischen Identität, des Gedächtnisses und der Religion im soziogeographischen Kontext präsentiert. Diese soziologische Untersuchung wurde 2013 anhand einer vergleichenden Representativbefragung von ca. 6000 Probanden in allen Regionen der Ukraine – auch in „ethnisch“ relativ heterogenen Regionen wie Tscherniwzi, Uschgorod und auf der Krim – durchgeführt. Welche Elemente der Kultur spielen für die Selbstidentifikation der Bewohner dieser Gebiete eine Rolle? Wird die historische Vergangenheit in die Identität der Bewöhner des Landes bewusst mitaufgenommen? Frau Sereda stellte uns die ersten Ergebnisse ihrer Untersuchung vor.

Um die stereotypisierte Ost-West-Kombination zu vermeiden, wurde eine Unterteilung anhand der zehn wichtigsten Regionen der Ukraine vorgenommen, die da sind: Galizien, Nordwesten, Südwesten, Kiew, Zentrum, Nordosten, Osten, Süden, Industriegebiet Donbass und die Halbinsel Krim (siehe Bild 1).

Ethnische Zusammensetzung der zehn untersuchten Regionen
Ethnische Zusammensetzung der zehn untersuchten Regionen

Welcher Nationalität fühlt man sich in diesen Regionen zugehörig? Probanden wurde eine Skala von 1 (nicht wichtig) bis 5 (sehr wichtig) zur Bewertung gegeben. Aus den erhobenen Daten wurde ersichtlich, dass die russische Nationalität bzw. die russische Identität nur auf der Krim dominiert. In allen anderen Regionen fühlen sich Menschen mehrheitlich der ukrainischen Identität zugehörig. Ebenfalls wurde bewiesen, dass die ukrainische Identität auch für ethnische Russen von äußerster Wichtigkeit ist.

Um die regionalen Unterschiede zum Thema Identität heraus zu arbeiten, wurden die Probanden gebeten, ihre Identität aus 15 Möglichkeiten auszuwählen (ukrainisch, russisch, slawisch, europäisch, regional, beruflich u.a.). So ist die nationale ukrainische Identität im Westen, Norden und Zentrum des Landes mehr ausgeprägt, als die regionale oder lokale. Dagegen ist im Süden, Osten und im Donbass eine gegenläufige Tendenz der Prävalierung der regionalen Identität festzustellen. Die europäische Identität ist nur im Westen und Norden des Landes etwas stärker ausgeprägt als die slawische, im Gegenteil zum Zentrum, Süden und Osten, wo die Zahlen genau die umgekehrte Situation kennzeichnen. Bemerkenswert ist dabei, dass in allen Regionen die ukrainische Identität über dem arithmetischen Mittelwert liegt, während die russische sich nur in Donbass und im Süden (da die Krim mit einberechnet wurde) der Mittelwertgrenze nähert (siehe Bild 2).

Regionale Unterschiede der territorialen Identitäten
Regionale Unterschiede der territorialen Identitäten

Das nächste Bild veranschaulicht die Unterteilung der ukrainischen Identität in den unterschiedlichen Verwaltungsbezirken des Landes. Anhand der erhobenen Daten wird deutlich, dass die stereotype Ost-West-Unterteilung nicht der Realität entspricht. Die Karte ist „bunt“ gemischt und es sind innerhalb der Regionen große Unterschiede festzustellen. In der Donbass Region sind beispielsweise Unterschiede zwischen Donezk und Luhansk ersichtlich. Auch der westliche Teil des Landes ist nicht so einheitlich, wie die Forscher das erwartet haben (vergleiche: Tscherniwzi, Odessa, Donezk, Bild 3).

Ausprägung der ukrainischen Identität in den unterschiedlichen Verwaltungsbezirken
Ausprägung der ukrainischen Identität in den unterschiedlichen Verwaltungsbezirken

Zu welchem Grad denken Menschen, dass die Ukraine und Russland die gleiche Kultur haben? Es wird deutlich, dass die kulturelle Einheit unter den Bewohnern deutlich anerkannter ist, als die staatliche Einheit. Sehr gut wird diese Entwicklung am Beispiel von Galizien illustriert. Zwar werden die kulturellen Gemeinsamkeiten weithin akzeptiert, dagegen findet hier die Behauptung Russland und die Ukraine sind ein Staat keinerlei Unterstützung. Auf der Krim und in der Donbass Region sieht die Stimmungslage dazu anders aus. Die Vorstellung, dass Russland und die Ukraine ein staatliches Gebilde darstellen, findet bei mehr Probanden Unterstützung, als die Behauptung, dass Ukrainer und Russen Vertreter der gleichen Kultur seien (Bild 4).

Haben die Ukraine und Russland die gleiche Kultur/den gleichen Staat?
Haben die Ukraine und Russland die gleiche Kultur/den gleichen Staat?

Da die Ukraine ein bilinguales Land ist, wurde in der Studie auch die Frage nach den sprachlichen Vorlieben berücksichtigt. Sollte Russisch zweite Amtssprache werden? Während der Südosten Bilingualität unterstützen würde und die Akzeptanz dieser Vorstellung auf der Krim, in Odessa, Charkiw, Luhansk und Donezk über dem Durchschnitt liegt, würden Bewohner von Galizien diese Initiative nicht unterstützen. Aber auch in der Westukraine sind Differenzen unverkennbar: Transkarpatien, Wolhynien, Tscherniwzi würden in der Sprachenfrage anders handeln als Lwiw, Iwano-Frankiwsk und Ternopil (Bild 5).

Regionale Zustimmung zur Zweisprachigkeit
Regionale Zustimmung zur Zweisprachigkeit

In der Frage, ob ukrainische Staatsbürger Russisch sprechen sollen, sehen die Forscher klare Unterschiede. Überwiegend zustimmend zeigen sich die Gebiete, die heute im öffentlichen prorussischen Propagandadiskurs als „Neurussland“ bezeichnet werden, mit Ausnahme von Dnipropetrowsk. Die letzten politischen Entwicklungen in der Ukraine versinnbildlichen, wie die Sprachvielfalt zur Spaltung der Ukraine missbraucht werden kann.

Um die charakteristischen Merkmale des nationalen kollektiven Gedächtnisses im regionalen Vergleich aufzuzeigen, wurden drei Elemente untersucht: Feiertage, Personen und Ereignisse.

Feiertage

Fünf ukrainische Feiertage (Tag der Vereinigung, Geburtstag des Nationaldichters Taras Schevchenko, Tag der Unabhängigkeit, Tag der Verfassung und Holodomor-Gedenktag) und fünf sowjetische (23. Februar, 8. März, Tag der Arbeit, 9. Mai und Oktoberrevolution 1917) wurden betrachtet. Aus fünf ukrainischen Feiertagen wurde nur einer (Tag der Unabhängigkeit) weitestgehend akzeptiert, dagegen wurden die sowjetischen Feiertage (außer der Oktoberrevolution) in das ukrainische kollektive Gedächtnis aufgenommen und werden im ganzen Lande kontinuierlich gefeiert (nur drei Gebiete nehmen sie nicht an). Diese Entwicklung zeigt, dass die ukrainischen Feiertage im ukrainischen Gedächtnis weniger institutionalisiert wurden, als die sowjetischen.

Personen

Hier wurde die Methode der offenen Frage angewendet. Probanden sollten sich selbständig Helden und Antihelden überlegen und nennen. Drei Personen haben sich bei dieser Umfrage besonders herauskristallisiert, die in allen regionalen Ranglisten vorkommen: Bohdan Chmelnyzkyj, Taras Schewtschenko und Mychajlo Hruschewskyj. Ausnahmen bilden hier nur Donezk, Luhansk, Saporischschja und die Halbinsel Krim, wo der Name Hruschewskyj nicht erscheint.

Als die meist umstrittenen Figuren der ukrainischen Geschichte haben sich Bandera und Mazepa rausgestellt.

Eine eindeutig negative Bedeutung wurde in allen Regionen Stalin zugeordnet. An Hitler wurde sich nur in fünf Verwaltungsbezirken negativ erinnert. Gorbatschow wurde in drei Verwaltungsbezirken Galiziens und zwei Verwaltungsbezirken Wolhyniens zu positiven und in anderen 20 Verwaltungsbezirken zu den negativen Personen gezählt. Eine sehr klare regionale Differenzierung einer Person, die für den Zerfall der Sowjetunion verantwortlich gemacht wurde. Juschtschenko bekam fast in 18 Regionen der Ukraine eine negative Bewertung und Janukowytsch in 13.

Ereignisse

Bei historischen Ereignissen haben sich die Probanden auf das 20. Jahrhundert fokussiert. Zu den zwei Ereignissen, die in der ganzen Ukraine gleich hohe Relevanz besitzen, zählen der Sieg im Zweiten Weltkrieg und die Unabhängigkeitserklärung von 1991.

Als weitere positive Ereignisse nannten die Bewohner des Westens und des Zentrums die Orange Revolution und das Kosakentum, die Bewohner des Südens und Donbass den Perejaslaver Vertrag mit Russland, den Hmelnyckyj 1654 unterschrieben hat, die Vertreter des Nordens und Zentrums die Kiever Rus. Eine interessante Beobachtung ist die Tatsache, dass in fast allen Verwaltungsbezirken die ukrainische Unabhängigkeit (sprich Ende der Sowjetzeit, Abspaltung vom russischen Einflussgebiet) als ein positives Ereignis wahrgenommen wurde, aber zugleich wurden andere Ereignisse, wie die Gründung und der Zerfall der Sowjetunion als positive markiert.

Die Orange Revolution 2004 wurde in 13 Verwaltungsbezirken (Osten, Süden und Donbass) als negativ eingestuft. In sechs zentralen Gebieten konnten gleichzeitig sowohl positive als auch negative Konnotationen konstatiert werden. Die gleiche Ambivalenz besitzt auch die Auswertung der Präsidentschaft von Janukowytsch.

Zu den eindeutig negativen Ereignissen, die fast in allen Umfragen vorgekommen sind, zählen die Hungernot 1932-33, der Zweite Weltkrieg und die Tschornobyl-Katastrophe. In sieben Verwaltungsbezirken (Galizien, Wolhynien und Zentrum) wurde die Erfahrung ein Teil der Sowjetunion zu sein als negativ eingeordnet. Seltener Erwähnung finden in dieser Umfrage solche Ereignisse wie die Oktoberrevolution 1917, Stalins Repressionen und der Krieg in Afghanistan.

Bei der Auswertung dieser Daten ist zu beachten, dass der ukrainische Raum ein heterogener Mischraum ist. Unterschiedliche Antworten auf die gleichen Fragen zeugen davon, dass die ukrainische Identität in bzw. aus einer äußerst vielfältigen und komplexen Mischung besteht: aus kosakischen Mythen, sowjetischen Narrativen, Kontakten zwischen Ost und West, unterschiedlichen Erinnerungskulturen und Geschichtsvorstellungen; aus diversen multiethnischen, sprachlichen und religiösen Traditionen. Der ukrainische Raum bedient sich von diesen Mischungen, was dazu führt, dass aus einem Mischraum sich schwerer eine Identität ableiten lässt als aus einem homogen strukturierten Raum. Frau Sereda betonte aber, dass dies eine positive Entwicklung sei, wenn den Einzelnen bewusst wird: „Wir sind unterschiedlich, aber wir sind eins“.

Mit dieser Analyse werden bestimmte Tendenzen für die fünf wichtigsten Regionen (den Westen, die Zentralukraine, die Ostukraine, die Halbinsel Krim und den Süden) ersichtlich. Es lassen sich aber keine klaren Grenzen zwischen Ost und West, Nord und Süd weder im politischen, noch im kulturellen Kontext ziehen. Die Präsidentschaftswahlen vom 25. Mai 2014 haben gezeigt, dass die Ukrainer nach dem Maidan, der Krim-Krise und der präkeren Entwicklung im Donbass mehr denn je vereint sind.

Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen nach Verwaltungsbezirken
Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen nach Verwaltungsbezirken

Da die in der Präsentation skizzierten Daten noch vor dem Maidan erhoben wurden, wäre es interessant herauszufinden, welche Verschiebungen in der Identität der Ukrainer nach dem Maidan feszustellen sind. Aus diesem Grunde wurden weitere Interviews durchgeführt. Die vollständige Monographie mit den Auswertungen der Umfragen auf dem Maidan, in Kiew, in Lwiw und Charkiw zur Identität, europäischen Perspektiven und aktualisierten mentalen Vorstellungen wird im März 2015 veröffentlicht.

[Nach einer ausführlichen Präsentation bot sich die Möglichkeit an, der Referentin Fragen zu den aktuellen Ereignissen zu stellen. Aktiv wurden Meinungen zu folgenden Themen ausgetauscht: die politische Zukunft der Ukraine, die antiukrainische Propaganda und der Nationalismus als deren Hauptlabel, die Präsidentschaftswahlen und die niedrigen Ergebnisse der nationalistischen Parteien, stereotypisierte vereinfachte Vorstellungen und Notwendigkeit der Verbreitung fundierter Informationen zur Situation im Land. Es wurde über die Notwendigkeit der Öffnung der ukrainischen Geschichte gesprochen, damit ein kollektives nationales Gedächtnis eine Chance auf eine adequate objektive Ralativierung erfahren kann.

Da Frau Sereda vor einem Jahr Interwievs in Simferopol, Jewpatorija und anderen Städten und Dörfern der Krim durchführt hat, fragten wir nach ihrer Einschätzung der jüngsten Entwicklungen auf der Halbinsel. Laut Sereda war noch vor einem Jahr nicht zu erkennen, dass die Bewohner der Krim sich eine Abspaltung von der Ukraine wünschen. „Wenn die bewaffneten grünen Männchen nicht da wären, würden die Ergebnisse des ohnehin rechtswidrigen Referendums anders ausschauen“.

Heute kommen zahlreiche Flüchtlinge aus der Krim nach Lwiw. Viele davon sind Krimtataren, die vor Verboten, Verfolgungen und Verhaftungen flüchten. Sie lassen alles zurück und bauen mit Hilfe der ukrainischen Zivillgesellschaft ihr Leben aufs Neue auf. Das einzig positive daran ist, dass es in Lwiw ein krimtatarisches Restaurant aufgemacht hat, das wir nach dem Treffen neben Ploscha Rynok besuchten. So lecker hat uns das Essen bei der Flüchtlingsfamilie Jusbaschev geschmeckt. So bitter ist der Nachgeschmack der Geschichte.

Krimtatarische Flüchtlingsfamilie Jusbaschev aus Jewpatorija, die am 7. Mai 2014 ein Restaurant in Lwiw aufgemacht hat
Krimtatarische Flüchtlingsfamilie Jusbaschev aus Jewpatorija, die am 7. Mai 2014 ein Restaurant in Lwiw aufgemacht hat