Auf den Spuren der Sudeten: Die Grundmühle

Grundmühle (Dolský Mlýn) im Tal der Kamnitz (Kamenice); (Bild: Michael Meißner, 2018)

 

Von Kristin Eichhorn

Die Grundmühle erreicht man auf gut ausgebauten Wanderwegen von Dittersbach und Hohenleipa.

Die Grundmühle – damals und heute. (Bild: Michael Meißner, 2018)

Bereits im 16. Jahrhundert wurde die Grundmühle urkundlich erwähnt und von da an kontinuierlich ausgebaut. Zu den Mühlengebäuden kamen eine Gärtnerei, eine Bäckerei und eine Branntweinbrennerei in Nebengebäuden. Mit zunehmender Bedeutung der Region als Ausflugsziel für Wanderungen und Kahnfahrten im 19. Jahrhundert gewann der Betrieb der Gastwirtschaft an Bedeutung. Zu dieser Zeit lebten 24 Menschen in der Siedlung.

Die Grundmühle – damals und heute. (Bild: Michael Meißner, 2018)

Nach dem zweiten Weltkrieg kam es zur Vertreibung der Sudetendeutschen Bewohner. Besonderheit der Grundmühle ist, dass diese von 1696 bis zur Vertreibung durchgehen im Besitz eine Familie war.  Nach der Vertreibung wurden auch die touristischen Kahnfahrten eingestellt und die Mühle verblieb unbesiedelt.

 

Im Türsturz ist das Jahr 1727 verweigt (Bild: Michael Meißner, 2018)

In Tschechien erlangte die Grundmühle bescheidene Bekanntheit, da sie Schauplatz zweier Märchenfilme war.  Im Film „Die stolze Prinzessin“ (1952) kann man sich noch einen Eindruck über die gut erhaltenen Innenräume der Mühle verschaffen.  Danach wurde der Dachstuhl der Mühle durch einen Brand zerstört und beschleunigte so den Verfall. Der Film „Der verlorene Prinz“ (2008) zeigt bereits die Ruine ohne Dach.

Die Grundmühle. (Bild: Michael Meißner, 2018)

Wir fanden vor Ort eine sehr gut erhaltene Wüstung vor. Dies liegt vor allem an einer Bürgerinitiative, die sich seit 2008 für den Erhalt einsetzt und regelmäßig Arbeitseinsätze organisiert und Restaurationen vornimmt.

Zurückgebliebene Mühlsteine zeugen von der Geschichte der Gebäude. (Bild: Michael Meißner, 2018)

Ehemalige des AK-Osteuropa gründen NovOstia e. V.

(Ruben Werchan)

Es gibt Aspekte des Studiums, die sind einem noch Jahre nach dessen Ende in positiver Erinnerung. Andere dagegen hat man aus gutem Grund schon sehr schnell wieder vergessen. Die Grundlagenvorlesung Mittwoch morgens gehört in der Regel zu Zweiterem. Klar der ersten Kategorie zuordnen, lässt sich dagegen die Reise mit dem AK-Osteuropa nach Mazedonien. Im Kleinbus zu aufgedrehten Balkan-Beats von Ort zu Ort fahren, um über den Umgang mit ethnischer Diversität ins Gespräch zu kommen, schweißt zusammen. Und auch der Erkenntnisgewinn übersteigt den der Grundlagenvorlesung wahrscheinlich um ein Vielfaches.

Der Arbeitskreis Osteuropa der Stipendiatinnen und Stipendiaten der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) gibt Interessierten die Möglichkeit, sich interdisziplinär mit verschiedenen Themen rund um Osteuropa zu beschäftigen und sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen.

Aufbauend auf der positiven Erfahrung mit der Arbeit im AK Osteuropa, haben wir uns entschieden, einen Verein zu gründen, um das dort Begonnene auch nach dem Ende des Studiums weiterzuführen. So trafen sich am Samstag den 08.04.2017 bei bestem Wetter sieben ehemalige Mitglieder des AK-Osteuropa in München und riefen den Verein NovOstia e. V. ins Leben.

Foto 08.04.17

Der Verein versteht sich als Auffangbecken für all jene, die während ihres Studiums mit dem AK Osteuropa in Kontakt geraten sind, dann doch irgendwie das Studium beendet haben, jedoch ihren Wissensdurst, ihren Tatendrang und ihr Austauschbedürfnis in Bezug auf Osteuropa noch lange nicht befriedigt sehen. Aber auch als Anlaufstelle, die gern bereit ist, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um noch vielen Generationen von Stipendiatinnen und Stipendiaten mindestens ebenso prägende Erlebnisse zu ermöglichen, wie wir sie mit dem AK Osteuropa hatten.

Ziel des Vereins ist es, die differenzierte Auseinandersetzung mit Osteuropa zu fördern. Dieses soll in Form von verschiedenen inhaltlichen Veranstaltungen, Publikationen und Reisen mit wissenschaftlichem, politischem und/oder kulturellem Fokus erfolgen. Wir wollen den Austausch mit der Region, und zwischen denen fördern, die sich mit der Region beschäftigen.

Mit Kristin Eichhorn und Hanne Schneider wurde ein erfahrener und schlagkräftiger erster Vorstand gewählt. Jetzt müssen wir schnell die notwendigen administrativen Schritte erledigen und dann geht die inhaltliche Arbeit los. Alle, die mitmachen wollen, sind herzlich eingeladen.

Foto 08.04.17-2