Schwerpunktthema Mazedonien – Call for Papers

Nur selten hört man in den Medien von Mazedonien und dies kann gewissermaßen als ein gutes Zeichen gewertet werden.  Nachdem der kleine südosteuropäische Binnenstaat 2000/2001 kurz vor einem Bürgerkrieg stand und es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen slawischen Mazedoniern und Albanern kam, wurde mit einer Vielzahl von Gesetzen versucht, die Rechte aller Bürger zu schützen. Ist  Mazedonien dadurch zu einem guten Beispiel für die Lösung der Minderheitenfrage geworden und kann die mazedonische Praxis auch auf andere Länder übertragen werden? Oder täuscht die aktuelle Ruhe vielleicht nur über die verborgen Probleme hinweg: beispielsweise die schwierige Situation  der anderen Minderheiten (neben Albanern und slawischen Mazedoniern), die hohe Arbeitslosigkeit, die Gefahr sozialer Unruhen und die allgegenwärtige  Korruption?

Mit diesen und weiteren Fragen möchte sich der AK Osteuropa auf seinem AK Treffen, welches im September in Mazedonien stattfinden wird, beschäftigen. Zur Vorbereitung möchten wir den Blog nutzen, um Informationen über Mazedonien bereitzustellen und den Einstieg in die Thematik zu erleichtern. Daher sind alle aufgerufen, Beiträge über Mazedonien zu verfassen oder bereits vorhandene Arbeiten dem Redaktionsteam zur Verfügung zu stellen. Neben Beiträgen zu den oben genannten Themen, begrüßen wir auch allgemeine Artikel zu verschiedenen Themengebieten, beispielsweise Geschichte, Kultur  etc. Die Beiträge sollen keineswegs nur wissenschaftlicher Natur sein, sondern das gesamte Spektrum des Blogs abdecken, also auch Nachrichten, Reise- und Landesberichte, Vorstellung von Projekten oder von interessanten mazedonischen Persönlichkeiten.

Zusätzliche/Weitere Ideen können mit dem Redaktionsteam abgesprochen oder in den Kommentaren diskutiert werden.

Kazakhstan: The Myth of Stability

(Liana Fix)

The 16th of December was meant to be a jubilant day in Kazakhstan. Parallel to the unveiling of a Paris-style triumphal arch in Astana, all major cities celebrated the 20th anniversary of Kazakhstan’s independence. But in Zhanaozen, a small town in the oil-rich Western province of Mangystau, the festivities turned into tragedy. An unresolved conflict about higher wages between the state-owned oil company KazMunayGas and striking oil workers escalated.

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The Myth of Stability

Bericht über das Treffen des AKs am 3. und 4. März in Berlin

Am 3. und 4. März fand das erste Treffen des AK-Osteuropa im Jahre 2012 statt. 12 Mitglieder des AKs berieten in einem sehr repräsentablen Besprechungszimmer des Paul-Löbe-Hauses in Berlin über die vergangene und zukünftige Arbeit des AKs. Schwerpunkt des Treffens war die Planung der AK-Reise nach Mazedonien im September. Dazu nahmen auch Max Brändle vom Referat Mittel-und Osteuropa der FES und Tijana Angjelkovska von der mazedonischen NGO IRZ am Treffen teil.

Viel Spaß beim Lesen des Berichts!

AK-Treffen Bericht

2 Fäuste für …

(Tobias Endrich)

Normalerweise sind Finanzminister selten für ihre Freigiebigkeit bekannt. Ein ungewollt im Netz gelandetes Filmchen aber zeigt den tschechischen Finanzminister Miroslav Kalousek, wie er großzügig austeilt.

Am 21.9.2011 reagierte er auf die verbale Attacke eines unzufriedenen Bürgers vor dem Parlamentsgebäude mit zwei Ohrfeigen. Der Zeitung Lidové noviny sagte er, er habe nicht als Minister zugeschlagen – sondern „als älterer Herr“, der auf der Straße vulgär angegriffen wurde. Das junge Opfer bezeichnete Kalousek laut eigener Aussage als „Verbrecher, der längst hinter Gitter“ gehöre. Kalousek nannte die Tätlichkeit damals eine „Erziehungsmaßnahme“. Der Körpereinsatz des Ministers wurde im Dezember letzten Jahres in einem verkürzten Ordnungswidrigkeitsverfahren mit der Höchststrafe von 1000 Kronen (40 EUR) geahndet.

Am 4.2.2012 gelangte die Tageszeitung Blesk an das Video und veröffentlichte es auf ihrer Internetseite. Zu sehen ist, wie der Minister nach einem kurzen verbalen Austausch zweimal zuschlägt. Die Frage, wie das Video, das auf youtube bereits über 100.000 mal angeklickt wurde, in die Öffentlichkeit gelangte, bleibt offen.

100 Bücher – kultureller Klebstoff für die russische Nation?

(Kristin Kretzschmar)

Aktuellen Meldungen zufolge plant der russische Präsident Putin die Ausarbeitung einer umfangreichen Bücherliste, deren Lektüre für jeden russischen Schüler verpflichtend werden soll. Ein solcher Lesekanon im Rahmen der Schulbildung erscheint zunächst wohlbekannt, doch diese Liste ist aufgrund von Umfang und Hintergrund der Idee doch außergewöhnlich.

Vor einer Woche erschien in der russischen Zeitung Nesawissimaja Gaseta ein programmatischer Artikel Putins zum Nationalitätenkonflikt. Hierbei erklärt Putin welche Rolle der russischen Kultur in der Beilegung dieses Konflikts zukommt. In dem umfangreichen Schriftstück erwähnt Putin auch die Zusammenstellung einer Liste mit 100 Büchern, die jeder Schüler gelesen haben muss. Allerdings soll dies nicht im Rahmen des Unterrichts geschehen, sondern im Selbststudium. Überprüfung erfolgt dann in Essays, Prüfungen oder Schülerwettbewerben. Putins Erklärung hierzu lautet: „Die Aufgabe des Bildungswesens besteht darin, einem jeden den absolut obligatorischen Umfang an humanitärem Wissen zu vermitteln, der die Grundlage der Selbstidentifizierung eines Volkes darstellt. In erster Linie muss es um eine Verstärkung der Rolle solcher Fächer wie russische Sprache, russische Literatur und russische Geschichte im Bildungsprozess gehen – natürlich im Kontext des gesamten Reichtums der nationalen Ideen und Kulturen“.  An anderer Stelle wird dann aber darauf verwiesen, dass mit dieser Liste die Dominanz der russischen Kultur erhalten werden soll. Hierbei gilt es zu bedenken, dass in Russland 160 verschiedene Völker leben. Kann in dieser Konstellation ein staatlich diktierter Lesekanon die Schüler auf die russische Nation einschwören? Die Sprache und Kultur die in diesen Büchern vermittelt werden, sollen laut Putin diese Völker zusammenhalten und letztendlich einen Staat bilden „in dem es keine nationalen Minderheiten gibt“.

Kritiker warnen: „Social engineering through state mandated literature: Nothing else that Putin has done has been quite so nakedly Soviet in its desire to manipulate the human intellect into docility.“  Was meint ihr: Social Engineering oder Erfüllung des Bildungsauftrages? Welche Erinnerungen habt ihr an den Lesekanon der Schule?

novOstia e. V.
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