Philip Gounev: “Stabilizing Macedonia: Conflict Prevention, Development and Organized Crime” (2003)

(Jana Hartmann)

EU-Politik (in den 90ern stark auf die Stabilität der Balkan-Länder fokussiert) benannte
Nationalismus, ethnische Feindschaften, soziale Ungleichheiten und Verletzungen der
Menschenrechte als zentrale Ursachen für die Konflikte auf dem Balkan.

EU-Intervention in Mazedonien 2001 und Implementierung sowohl von Strategien und
Maßnahmen zur Konfliktprävention als auch zur Friedensbildung.

Das ‚Stabilization and Association Agreement‘ (SAA) von 2001 zwischen der EU und
Mazedonien wurde in den ‚Stabilization and Association Process‘ (SAP) integriert, der einen
Rahmen bilden sollte, um neue Konflikte zu verhindern und die beteiligten Länder auf einen
EU-Beitritt vorzubereiten.

Argumentationslinie des Artikels: Die Maßnahmen, die im Rahmen dieses SAPs und als
Versuche der Friedensbildung der EU ergriffen wurden, sind gut gemeint, ließen aber
wichtige Aspekte außer acht, konkret: die grenzüberschreitende Kriminalität und das
ökonomische Interesse der Rebellen, die beide als Hauptgründe des Konflikts betrachtet
werden können. Als Zeichen dafür kann das weitere Ausbleiben von Stabilität in Mazedonien
gewertet werden – nicht als Echo eines beendeten Konflikts, sondern als Beleg dafür, daß für
eine nicht unbeträchtliche Zahl an militanten Rebellen die Beweggründe eben nicht in einer
sicheren sozialen und politischen Reform ihrer Gesellschaft lagen. Insbesondere der Drogen-
und Menschenhandel könnte das ökonomische Interesse sein, aus dem heraus der ethnische
Konflikt in Mazedonien verstärkt wird.

Die EU und Konfliktprävention

April 2001: Veröffentlichung des Strategiepapiers „Communication“ – während man zwar
z.B. in Kolumbien Drogen als Gründe für Konlikte sieht, oder Diamanten in Afrika, haben
sich diese Schlüsse nicht auf den Balkan erstreckt, wo fortgesetzt Drogen, Waffen und
Menschen geschmuggelt werden.

Stability Pact (SP) – enthält eigentlich eine Teil zu Organisierten Verbrechen, im ‚lessons
learned‘-Bericht taucht dann aber nichts dazu auf.

Entwicklung und Konfliktprävention – Entwicklungshilfe z.B. in Afrika durch die EU ist
explizit mit Konfliktprävention verbunden, für die Entwicklungszusammenarbeit in den
westlichen Balkanländern gilt diese Verknüpfung nicht.

Kritik an der EU: die Entwicklungs-Programme zielen nicht so sehr auf makroökonomischen
Aufschwung und Stabilisierung, sondern vielmehr darauf, die Länder strukturell und in
ihrer Gesetzgebung an EU-Standards anzupassen, so daß zentrale ökonomische und sozio-
politische Charakteristika der EU adaptiert werden können.

Von nationalen zu postnationalen Staatskonzepten – Eine Lösung für Makedonien und die Makedonische Frage?

(Gabriel Deutscher)

Die Makedonische Frage ist der gordische Knoten Südosteuropas. Für manche stellt sie das große Problem des Balkans dar. Zentral ist dabei die Frage nach der Nationalität. Die kulturhistorische Region Makedonien ist heute Teil dreier Staaten. Ein Teil des Gebietes ist seit 1991 als „Republika Makedonia“ ein eigener Staat. Die Nachbarländer bestreiten allerdings die Existenz einer makedonischen Nation, was der Republik erhebliche Probleme bei ihrer internationalen Integration bereitet.

Dieses Essay untersucht das Staatsverständnis Makedoniens im Lichte nationalstaatlicher und postnationaler Konzeptionen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf das Verhältnis zu den Nachbarstaaten gerichtet. Das Essay wurde 2009 als Bericht über eine Exkursion nach Makedonien an der Universität Passau geschrieben.

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Interessen der russländischen Machteliten im Tschetschenienkonflikt

(Ruben Werchan) 

Der Frage, welche Ziele von den russländischen Machteliten im Tschetschenienkonflikt verfolgt und inwieweit diese erreicht wurden, widmet sich diese Hausarbeit. Im seit 1991 anhaltenden Konflikt kam es zu zwei Kriegen, in denen große Teile Tschetscheniens zerstört wurden, zehntausende Menschen starben und hunderttausende zu Flüchtlingen wurden. Zur Beantwortung der Frage, durch welche Entscheidung der herrschenden Eliten es zur Eskalation des Konflikts kam und welche Ziele damit verfolgt wurden, beschäftigt sich die Hausarbeit mit den Ursachen der Kriege und den Entwicklungen, die den Kriegen vorausgingen.

Erstellt wurde die Arbeit im Rahmen eines Seminars, das Russlands politisches System und Außenpolitik im Kontext einer globalisierten Welt betrachtete, an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

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„Relocating Borders: a comparative approach“ – Call for Papers und Konferenz

(Kristin Kretzschmar)

Seit 2009 besteht das vierjährige Projekt EastBorderNet . Im Selbstverständnis eines Netzwerkes versucht man die sozialen, moralischen und materiellen Verlagerungen des östlichen Peripherien Europas zu erforschen. Hierbei stehen Grenzen im Zentrum der Betrachtung. Wie werden Grenzen gemacht? Was macht Genzen sinnvoll und wie hat der Begriff Ost und östlich zu der Herstellung bestimmter Grenzen beigetragen…?

Die zweite Konferenz „Relocating Borders: a comparative approach“  findet von 11.-13. Januar 2013 in der Humboldt Universität zu Berlin statt. Anmeldungen sind noch bis zum 31.05.2012 möglich. Zu folgenden Themen können potenzielle TeilnehmerInnen wissenschaftliche Arbeiten oder Vorschläge für Podiumsdiskussionen einreichen:

  • Ränder Europas

  • Geld, Handel und Finanzen

  • Gender und Sexualität

  • Technik und Technologien

  • Recht, Dokumente, Bürokratien

  • Überzeugungen, Glauben und Religionen

  • Architekturen und Objekte

  • Plätze, Räume und Orte

  • Geschichte und Zukunft

  • Reise und Kreuzung

Kazakhstan: The Myth of Stability

(Liana Fix)

The 16th of December was meant to be a jubilant day in Kazakhstan. Parallel to the unveiling of a Paris-style triumphal arch in Astana, all major cities celebrated the 20th anniversary of Kazakhstan’s independence. But in Zhanaozen, a small town in the oil-rich Western province of Mangystau, the festivities turned into tragedy. An unresolved conflict about higher wages between the state-owned oil company KazMunayGas and striking oil workers escalated.

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The Myth of Stability