Die bulgarischsprachigen Muslime nach 1989

Die Minderheit der bulgarischsprachigen Muslime, die so genannten Pomaken, besiedelt weitgehend konzentriert das Pirin-Gebirge und die Rhodopen sowohl auf griechischem als auch auf bulgarischem Territorium. Dazu existieren kleinere Siedlungsräume um Loveč und Teteven in Nordbulgarien. Trotz einiger Differenzen in der Literatur kann von etwa 250.000 in Bulgarien sesshaften Personen ausgegangen werden. In der Türkei als auch in Mazedonien leben weitere Vertreter dieser Minorität, deren Zahl sich jedoch nur schwer bestimmen lässt.
Seit der Gründung des modernen bulgarischen Staates im 19. Jahrhundert waren die Pomaken immer wieder ein „trinationales Streitobjekt“. Sowohl Bulgarien als auch Griechenland und die Türkei waren bestrebt, die Pomaken zu instrumentalisieren bzw. zu assimilieren.
Während an anderer Stelle einige Überlegungen zu ihrer Herkunft angestellt wurden, gibt dieser Artikel einen kurzen Überblick über die Entwicklung in Bulgarien nach dem Jahr 1989. Es handelt sich hierbei um eine leicht veränderte Fassung eines Vortrages an der Karls Universität Prag aus dem Jahr 2005.
[scribd id=75500547 key=key-7qahj8srzrsezvdew8q mode=list]

Civil Society and Democracy in Central and Eastern European countries

(Kristin Kretzschmar)

Diese Hausarbeit entstand im Rahmen eines Seminars zur Zivilgesellschaft in Zentral- und Osteuropäischen Ländern im Sommersemester 2011 und beschreibt in knapper Form die Schwäche der Zivilgesellschft in den Ländern Polen, Tschechien, Ungarn und der Slowakei.
[scribd id=75492190 key=key-14l9nxfq1m815uwnus1b mode=list]
Civil Society and Democracy in Central and Eastern European countries

Deutsch-tschechisches Jugendforum

Tobias Endrich

Das aus dem deutsch-tschechischen Gesprächsforum hervorgegangene deutsch-tschechische Jugendforum besteht nun seit mehr als 10 Jahren. Gerade läuft die 6. „Amtsperiode“. 15 deutsche und tschechische Jugendliche kommen regelmäßig im Plenum oder in kleineren Arbeitsgruppen zusammen, um sich auszutauschen, weiterzubilden oder ihre eigenen Ideen in gemeinsamen Projekten zu verwirklichen.

Die Vorgaben von Seiten der Trägervereine und Förderer sind dabei inhaltlich nicht einschränkend. Die paritätische Besetzung der Arbeitsgruppen ist zum Beispiel in den Förderungsrichtlinien festgeschrieben. Die Zusammensetzung – und davon abhängig auch die Themenwahl der Plenartreffen und Arbeitsgruppen – des Jugendforums bildet wohl einen großen Teil der Jugendlichen ab, die sich in den deutsch-tschechischen Beziehungen engagiert. Dabei handelt es sich häufig um Studenten, die sich fachlich mit dem Nachbarland befassen, in Verbänden organisierte Jugendleiter, Jugendliche aus deutsch-tschechischen Familien. Wie bei vielen zivilgesellschaftlichen Projekten ist der Anteil von Nicht-Abiturienten und Nicht-Studenten allerdings verschwindend gering.

Die Mitglieder sind dafür nicht nur untereinander bestens vernetzt, sondern über die Trägervereine, denen viele Ehemalige angehören, und eventuellen „Heimatorganisationen“ der Mitglieder und schließlich auch durch den Kontakt zu Förderern oft bestens in die deutsch-tschechische Zivilgesellschaft eingebunden.

Die Voraussetzungen sind also – insbesondere Dank der beständigen Förderung durch den deutsch-tschechischen Zukunftsfonds, das tschechische Schulministerium und dem Koordinierungszentrums für deutsch-tschechischen Jugendaustausch Tandem – ausgesprochen komfortabel und vielversprechend. Was die Mitglieder daraus machen, liegt dann nur noch an ihnen.

Einige Projekte überdauern mehrere Amtszeiten, das Projekt „DO NĚMECKA NA ZKUŠENOU“ (Versuchs mal in Deutschland), das Schüler und Studenten in Tschechien über Möglichkeiten eines Auslandsaufenthaltes in Deutschland informieren und auch dazu motivieren soll, läuft bereits seit 2004, mittlerweile relativ unabhängig vom eigentlichen Jugendforum.

Auf dem Internetauftritt des Jugendforums  werden die aktuellen Mitglieder und ihre Projekte vorgestellt. Dort finden sich auch Informationen über das Bewerbungsverfahren, Presseartikel und Informatiosnveranstaltungen.

Go East Stipendium 2012/2013 – Bewerbung bis 24.02.2012

Kristin Kretzschmar 

Seit 2002 vergibt der DAAD jährlich Stipendien aus Mitteln des BMBF für Studienaufenthalte in Ost- und Südosteuropas sowie den Ländern der GUS. Ziel ist es das Interesse der Studierenden an diesen Ländern zu steigern. Das Programm richtet sich an Studierende aller Fachrichtungen.  Gefördert werden nicht nur die Studienaufenthalte, sondern auch vorbereitende Sprachkurse.

Bis zum 24.02.2012 läuft die Bewerbungsfrist für das akademische Jahr 2012/2013. Weitere Informationen zu Voraussetzungen und Bewerbungsmodalitäten sowie Erfahrungsberichte sind hier zu finden.

Die Idee des Slawentums in Mittel-, Ost- und Südosteuropa im 20. Jahrhundert

Workshop:
Strategien – Konstruktionen – Visionen der Einheit: Die Idee des Slawentums in Mittel-, Ost- und Südosteuropa im 20. Jahrhundert

 

Kurzbeschreibung:

Die Ideologie der slawischen Einheit beruht auf einer Übertragung von sprachgeschichtlichen Gemeinsamkeiten der slawischen Völker auf kulturelle Identitäten sowie auf politische Zielsetzungen. Romantische Sprachforscher postulierten, dass es nur eine einzige slawische Sprache gebe, die sich in mehrere Dialekte ausdifferenziert hätte. Auf dieser Grundlage forderte man, dass man sich der gemeinsamen Kultur bewusst werden und einen gemeinsamen Staat erkämpfen solle. Im Dienst des gemeinsamen Slawentums wurden unterschiedliche transnationale, nationale und regionale Modelle der Einheit entworfen, in denen jedoch die Spannung von Mehrheiten und Minderheiten, von Kolonisierung und Selbstaufopferung ungelöst blieben.

Eine neue Wende nahmen die slawischen Einheitskonzepte im 20. Jahrhundert, als nach dem Zerfall der alten Imperien im Ersten Weltkrieg neue multinationale Staaten wie die Tschechoslowakei, Jugoslawien und die Sowjetunion gegründet wurden.

Der Fokus der Veranstaltung richtet sich insbesondere auf mediale Strategien sowie auf politisch-propagandistische Instrumentalisierungen der Idee der slawischen Einheit nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg.

 

Programm:

Donnerstag, 1. Dezember 2011, Dorotheenstraße 65, Raum 3.246

10.00 Eröffnung und Einleitung durch den Prodekan der Philosophischen Fakultät II, Christian Voß

10.15 Tomáš Glanc / Tanja Zimmermann, Einführung

Panel 1: Sprachen der Einheit – rhetorische und diskursive Strategien der Einigung

10.30 Michail Odesskij (Moskau), Topos der slawischen Einheit in Bakunins Beichte

10.50 Kristin Lindemann (Konstanz), „Glaubensbrüder“ oder „Blutsbrüder“. Die bosnischen Muslime zwischen Panislamismus und Panslawismus Ende des 19. Jahrhunderts

Diskussion

11. 30 Kaffeepause

12.00 Rumjana Koneva (Freiburg im Br.), Trotz der „Befreiung“. Kulturhistorischer Diskurs in Bulgarien im 20. Jahrhundert

12.20 Susanne Frank (Berlin), Linguistische Einheitskonzepte an der Peripherie

Diskussion

13.30 Mittagspause

Panel 2: Bilder der Einheit

15.00 Tomáš Glanc (Berlin), Zwischen Einheit und Singularität, Inklusion und Exklusion: Slawentum bei Kramář, Beneš und Alfons Mucha

15.20 Barbara Murovec (Ljubljana), Die Monatszeitschrift „Slovan“ und das Slawentum in der Kunst Sloweniens

Diskussion

16.00 Kaffepause

16.30 Nataša Ivanovič (Ljubljana), Paintings for the Town Hall in Ljubljana: Hribar’s Vision of Slavic Identity

16.50 Katarina Mohar (Ljubljana), Visions of Unity in Slovenia – Slavko Pengov’s historical fresco cycles

Diskussion

 

Freitag, 2. Dezember 2011, Dorotheenstraße 65, Raum 5.57

Panel 3: Mächte der Einheit – Propaganda und die slawischen Vielvölkerstaaten

10.00 Tatiana Ivantyšynová (Bratislava), „Tschechslowakismus“ und politische Instrumentalisierung der slawischen Idee in der Slowakei

10.20 Manuela Schwärzler (Konstanz), Slawisches Bewusstsein vor und nach dem Prager Frühling

Diskussion

10.40 Tanja Zimmermann (Konstanz), Die Idee des Slawentums im „alten“ und „neuen“ Jugoslawien: Ausstellungswesen und illustrierte Presse

Diskussion

12.00 Abschlusslunch

 

 

Kontakt:

Tomas Glanc

Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Slawistik, Dorotheenstraße 65, 10099 Berlin
+49 30 2093-5177 / -5175
+49 15229547713

tomas.glanc@gmail.com

 

Quelle