Il’ja Kalinin: Antirevolutionäre Revolutionserinnerungspolitik (Beitrag der Zeitschrift Osteuropa)

In diesem Jahr jährt sich die russische Oktoberrevolution zum 100. Mal. Die Zeitschrift Osteuropa widmet sich in ihrer Ausgabe 6-8/2017 der Revolution und wie immer ist ein Beitrag online nachzulesen. Il’ja Kalinin beleuchtet darin die Herausforderung, vor der Russlands Führung steht, wenn sie an die Oktoberrevolution und Geschichte Russlands erinnern will, gleichzeitig aber „Revolutionen als solche ablehnt“. Den Link zum Volltext des Artikels findet ihr hier: https://www.zeitschrift-osteuropa.de/hefte/2017/6-8/antirevolutionaere-revolutionserinnerungspolitik/

 

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Ehemalige des AK-Osteuropa gründen NovOstia e. V.

(Ruben Werchan)

Es gibt Aspekte des Studiums, die sind einem noch Jahre nach dessen Ende in positiver Erinnerung. Andere dagegen hat man aus gutem Grund schon sehr schnell wieder vergessen. Die Grundlagenvorlesung Mittwoch morgens gehört in der Regel zu Zweiterem. Klar der ersten Kategorie zuordnen, lässt sich dagegen die Reise mit dem AK-Osteuropa nach Mazedonien. Im Kleinbus zu aufgedrehten Balkan-Beats von Ort zu Ort fahren, um über den Umgang mit ethnischer Diversität ins Gespräch zu kommen, schweißt zusammen. Und auch der Erkenntnisgewinn übersteigt den der Grundlagenvorlesung wahrscheinlich um ein Vielfaches.

Der Arbeitskreis Osteuropa der Stipendiatinnen und Stipendiaten der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) gibt Interessierten die Möglichkeit, sich interdisziplinär mit verschiedenen Themen rund um Osteuropa zu beschäftigen und sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen.

Aufbauend auf der positiven Erfahrung mit der Arbeit im AK Osteuropa, haben wir uns entschieden, einen Verein zu gründen, um das dort Begonnene auch nach dem Ende des Studiums weiterzuführen. So trafen sich am Samstag den 08.04.2017 bei bestem Wetter sieben ehemalige Mitglieder des AK-Osteuropa in München und riefen den Verein NovOstia e. V. ins Leben.

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Der Verein versteht sich als Auffangbecken für all jene, die während ihres Studiums mit dem AK Osteuropa in Kontakt geraten sind, dann doch irgendwie das Studium beendet haben, jedoch ihren Wissensdurst, ihren Tatendrang und ihr Austauschbedürfnis in Bezug auf Osteuropa noch lange nicht befriedigt sehen. Aber auch als Anlaufstelle, die gern bereit ist, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um noch vielen Generationen von Stipendiatinnen und Stipendiaten mindestens ebenso prägende Erlebnisse zu ermöglichen, wie wir sie mit dem AK Osteuropa hatten.

Ziel des Vereins ist es, die differenzierte Auseinandersetzung mit Osteuropa zu fördern. Dieses soll in Form von verschiedenen inhaltlichen Veranstaltungen, Publikationen und Reisen mit wissenschaftlichem, politischem und/oder kulturellem Fokus erfolgen. Wir wollen den Austausch mit der Region, und zwischen denen fördern, die sich mit der Region beschäftigen.

Mit Kristin Eichhorn und Hanne Schneider wurde ein erfahrener und schlagkräftiger erster Vorstand gewählt. Jetzt müssen wir schnell die notwendigen administrativen Schritte erledigen und dann geht die inhaltliche Arbeit los. Alle, die mitmachen wollen, sind herzlich eingeladen.

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Bericht über den Besuch bei der EUMM in Georgien, Tiflis

(Darius Ribbe)

Ein Bericht über die Vorstellung der Beobachter*Innenmission in Georgien im Gespräch mit Stipendiat*Innen des AK Osteuropa der Friedrich-Ebert-Stiftung

Die EU Monetoring Mission ist eine unbewaffnete Beobachter*Innenmission der Europäischen Union, die im September 2008 auf Grundlage des durch die Vermittlung der Europäischen Union entstandenen 6-Punkte Plans entsandt worden ist. Dieser 6-Punkte Plan endete den Georgien-Krieg im Jahre 2008, wobei bemerkenswerterweise bis heute nicht alle Punkte des Plans umgesetzt sind, was an unterschiedlichen Übersetzungen der Pläne, sozusagen verschiedener Versionen ein und desselben Planes liegt.

Die Ziele der Beobachter*Innenmission sind:

– Die Sicherung des Friedens,

– Die Normalisierung des Alltags und die logistische Unterstützung zur Rückkehr in ein alltägliches Leben für die an die „Administrative Boundary Lines“ grenzenden Ortschaften beiderseits der faktischen Grenze,

– Der Aufbau von Vertrauen der Konfliktparteien ineinander,

– Die Beschaffung und Bereitstellung von Informationen in der Krisenregion.

Dabei konzentriert sich die Mission vor allem auf die Bereitstellung von Informationen, die die übrigen Zeile indirekt unterstützen. So patrouillieren Teile der über 200 Menschen starken Mission rund um die Uhr in der Grenzregion, um die Umsetzung des 6-Punkte Plans zu kontrollieren. Anhand der gewonnen Informationen werden „Sicherheitsupdates“ erstellt, die sowohl den EU Agenturen als auch den Konfliktparteien zur Verfügung gestellt werden und langfristiges Vertrauen, eine gesicherte Zusammenarbeit gewährleisten sollen. Besonderen Wert legten die Vertreter*Innen der Beobachter*Innenmission im Gespräch mit den Stipendiat*Innen darauf, dass die von Ihnen bereitgestellten Informationen objektiv und ohne Vorteilsnahme gesammelt, erstellt und verbreitet werden.

Vor besondere Herausforderungen bei ihrer Arbeit werden die Beobachter*Innen dadurch gestellt, dass ihnen die Behörden in Abkhazia und South Ossetia bis dato den Zugang zu ihren Territorien verwehren, obgleich sich die Mission auf das gesamte georgische Staatsgebiet erstreckt, und damit auch diese Gebiete umfasse.

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Erfahrungsbericht über georgisches Essen

(Darius Ribbe)

Brot, Butter und Käse – doch nicht das schon vielfach besungene Käsebrot sei hier beschrieben, sondern die scheinbaren Grundlagen der georgischen Cuisine. Auf unserer Reise haben wir in unterschiedlichsten Restaurants halt gemacht, haben gehoben gegessen, oder aber an Rastplätzen gehalten, haben Brot aus Kellerfenstern gekauft und konnten den Bäcker*Innen dabei zusehen, wie sie sich erst über ihre schweißgebadete Stirn wischten, um sodann den Teig für wirklich köstliches Brot zu kneten. Eine geschmackliche Erfahrung, die die Liebhaber*Innen von Teigwaren beim Blick in die Backstationen der Supermärkte noch etwas mehr schaudern lässt.

Brotkauf in Georgien ist ein Erlebnis
Brotkauf in Georgien ist ein Erlebnis

Doch so köstlich die Erfahrungen der Exkursion auch waren, wer kennt schon ein wirklich gutes georgisches Restaurant bei sich um die Ecke? Jede größere Stadt hat das ein oder andere, meistens nicht mehr als zwei oder drei, die Auswahl ist also begrenzt, und oftmals finden sich auch Pizza und Pommes auf der Speisekarte – von georgischem Flair nicht viel zu spüren.

Da schien es wie ein ungewöhnlicher Zufall, dass ich kurz nach unserer Reise, auf dem Weg nach Paris im Thalys in einem „Style-Magazin“ ein Loblied auf die georgische Küche las. Mit jeder Zeile, die die Autorin zu Papier gelegt hatte, wurde meine Zustimmung durch (durch leichtes Kopfnicken auch den übrigen Reisenden erkennbar) größer, und es stellte sich mir ein wirklicher Hunger nach leckerem Gemüse, Wein, Ei und natürlich Brot, Käse, Butter ein. Die Autorin konnte zwar viele Restaurants in Tbilisi empfehlen, von denen wir eines sogar besucht hatten, doch wann sollte ich schon wieder zurückkehren? Am Ende, ganz versteckt in der letzten Ecke der Seite fand sich dann jedoch der Hinweis für all die Menschen, die es so schnell nicht in dieses zauberhafte und spannende Land schaffen sollten, „Wenn Sie es nicht in naher Zukunft nach Tbilisi schaffen, so empfehle ich in London… in New York …“ – meine Stimmung wurde schlechter, doch da ganz zuletzt „in Paris…“.

Bingo! Dieses Restaurant sollte es werden. Also schnappte ich mir zwei weitere Mitglieder des , welche leider nicht an der Reise teilnehmen konnten und zerrte sie voll Begeisterung in dieses wirklich kleine und gemütliche Restaurant. Doch, widererwartend kam selbst dieses hochgelobte Restaurant nicht an das erlebte und erschmeckte heran. Ob es die kleinen Portionen waren – diese unfassbar ungewohnte grüne Brause konnte es nicht sein, es war die gleiche – oder die, wie ich mir habe sagen lassen, eher russischen Einflüsse auf die Speisekarte kann ich nicht mehr beurteilen. Eines nur habe ich von diesem Abend mitgenommen, es wird wahrscheinlich nie mehr so schmecken, wie nach einer langen Busfahrt, nach einem langen Fußmarsch, nach den interessanten Gesprächen…

Und wenn die Rezepte ähnlich, die Zutaten gleich geblieben sind, kann das nur heißen es lag an der Umgebung, den Gerüchen, den Geräuschen und vor Allem an den Menschen.

Warum schreibe ich hier so viel über Essen, nur um dann zu schreiben, dass ihr das hier nicht haben könnt? Um euch einen Grund mehr zu geben, einfach mal hinzufahren, euch hinzusetzen und zu genießen 😉

Chinkali - Teigtaschen mit diverser Füllung
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Chatschapuri - Georgiens Antwort auf Pizza
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